Beschreibung | Er ist einer der Schüler von Johann Jakob Zeiller (1708–1783), die noch eine gewisse Bedeutung über ihre engere Tiroler Heimat hinaus erlangten. Keyl ist um 1744 in Umhausen/Ötztal geboren. Er stammte aus einer Familie von Maurern und Architekten. Keyl kam erst als 33-Jähriger zu Zeiller, holte das bisher Versäumte aber durch seinen Ehrgeiz und Fleiß rasch auf, wie die frühen Künstlerlexika anerkennend schreiben.
1778 ließ Abt Otto Prasser des Zisterzienserklosters Fürstenzell in Niederbayern auch noch die Kirche am Tor zum Klosterbereich – die Portenkirche – im Stil der Zeit erneuern. Der Abt ließ im Chor das gemauerte Gewölbe durch eine Art hölzerne Kuppel ersetzen, die einen runden Plafond für ein Deckengemälde trug. Man darf vermuten, dass Ignaz Keyl auf Empfehlung seines Lehrers Zeiller nach Fürstenzell kam. Keyls Deckenfresko „Die Anbetung des Lammes“ interpretiert das Kapitel 19 der Geheimen Offenbarung des Johannes mit künstlerischer Freiheit.
Das Kloster ermöglichte dem Maler einen achtjährigen Studienaufenthalt in Rom von 1776–1784. Nach seiner Rückkehr schuf Keyl für die barockisierte Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Imst das Hochaltarbild und ein Deckenfresko. Das Fresko ging beim Stadtbrand von Imst 1822 verloren. Das Hochaltarbild Mariä Himmelfahrt blieb erhalten und befindet sich in der Imster Laurentiuskirche am Bergl. Im Januar 1788 Übersiedlung nach Bern, wo er 1788-1789 für den Lesesaal der Stadtbibliothek ein Fresko schuf. In Internetportalen des Kunsthandels findet man von Ignaz Keyl ein Brustbild der Suzanna Christina Züricher 1770–1840 mit dem Entstehungsjahr 1790 und das Porträt eines Geistlichen, ebenfalls aus dem Jahr 1790.
Josef Sagmeister, Fürstenzell (D) |