Beschreibung | Otto Homburger wurde am 11. Oktober 1885 in Karlsruhe (D) als einziger Sohn des Arztes Leopold Homburger und der Marie Weill (gest. 1926) geboren. Nach Absolvierung des humanistischen Gymnasiums in Karlsruhe wandte er sich dem Studium der Kunstgeschichte zu und doktorierte 1912 in Halle bei Prof. Adolph Goldschmidt (1864-1944) über die Buchmalerei. Nach dem Ersten Weltkrieg arbeitete er bis 1929 am neu gegründeten Badischen Landesmuseum als Konservator. 1930 wurde er als Honorarprofessor an die Universität Marburg berufen, wo er über verschiedene Gebiete der mittelalterlichen Kunstgeschichte las, bis er 1935 aufgrund der nationalsozialistischen Rassengesetze wegen seiner jüdischen Abstammung entlassen wurde. 1939 erhielt Otto Homburger an der damaligen Stadt- und Hochschulbibliothek Bern eine Anstellung mit dem Auftrag, die illuminierten mittelalterlichen Handschriften der Bongarsiana nach kunsthistorischen Kriterien zu katalogisieren. Dieser Aufgabe widmete er sich auch nach dem Übergang der Bongarsiana an die 1951 neu gegründete Burgerbibliothek Bern unvermindert bis zu seinem Tode am 19. Mai 1964. Das Ergebnis seiner umfangreichen Forschungen sind der erste Band des 1962 herausgekommenen Katalogs "Die illustrierten Handschriften der Burgerbibliothek Bern" sowie die Typoskripte für einen zweiten und dritten Band. Ausserdem konnte Homburger 1951 als Honorarprofessor an der Universität Bern seine Lehrtätigkeit auf dem Gebiet der mittelalterlichen Kunstgeschichte, besonders der Buchmalerei, wieder aufnehmen. 1953 erwarb er das Schweizer Bürgerrecht und 1960, an seinem 75. Geburtstag, wurden seine Verdienste mit der Verleihung des Grossen Verdienstkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland gewürdigt. Er verstarb in Bern. |