N Karl Grunder Nachlass Karl Grunder (1880-1963), 1841-2022 (Bestand)

Archive plan context


Ref. code:N Karl Grunder
Title:Nachlass Karl Grunder (1880-1963)
Creation date(s):1841 - 2022
Bestandesgeschichte / Charakterisierung:Karl Grunder, Schweizer Mundart-Schriftsteller, geboren am 20.11.1880 auf der Hammegg in der Gemeinde Arni (BE), gestorben am 5.1.1963 in Bern. 1906 Heirat mit Marie Elise Meyer.

Nach der Ausbildung am Lehrerseminar Hofwil arbeitete Karl Grunder von 1900 bis 1902 als Primarlehrer im Weiler Lütiwil bei Arni, von 1902 bis 1917 in Grosshöchstetten und von 1917 bis zu seiner Pensionierung 1950 an der Pestalozzischule in Bern.
Karl Grunder gilt als Wegbereiter eines eigenständigen schweizerischen Volkstheaters. Seine zahlreichen berndeutschen Theaterstücke und Liederspiele, die er ab 1900 schuf, waren sehr erfolgreich und wurden meist von Gesangsvereinen auf bernischen Landbühnen aufgeführt. Daneben verfasste er auch Mundarterzählungen, die er zwischen 1924 und 1941 in vier Erzählbänden «Tröschteli», «Ds Wätterloch», «Hammegg-Lüt» und «Göttiwyl» veröffentlichte, und zahlreiche Liedertexte. Er setzte sich für die Erhaltung und Förderung des Volks- und Jodelgesangs und des Alphornspiels ein.
Zum Netzwerk von Karl Grunder in Bern gehörten Schriftsteller wie Otto von Greyerz, Emil Balmer, Simon Gfeller und Josef Reinhart, die sich ebenfalls für schweizerische Volkskultur und Mundartliteratur engagierten. Zusammen mit Oskar Schmalz, einem bekannten Komponisten von Jodelliedern, gründete er 1923 die Schweizerische Gesellschaft volkstümlicher Autoren, Komponisten und Verleger. Er war Mitglied des Berner Heimatschutztheaters und Ehrenmitglied des Bernisch-Kantonalen Jodlerverbandes, Mitbegründer der bernischen Trachtenvereinigung und Mitglied verschiedener Jodler- und Männerchöre. So leitet er als Lehrer in Grosshöchstetten den dortigen Männerchor, dirigierte kurze Zeit die Emmentaler Jodler Konolfingen und war ab 1931 Ehrenmitglied des «Bärner Chörli Daheim».
An Grunders Geburtsort organisierte der Männer- und Jodelchor «Bärner Chörli Daheim» ein Jahr nach Grunders 50. Geburtstag ein Fest, das als «Hammegg-Chilbi» mit 2000 bis 3000 Besuchern zur Tradition wurde und bis 2009 Bestand hatte. Seit 2010 führt der Karl Grunder Verein das Fest in viel kleinerem Rahmen als «Hammegg-Tag» durch.
Karl Grunder erhielt für sein literarisches Schaffen 1940 die Ehrengabe der Stadt Bern, 1946 den Gesamtwerkspreis der Schweizerischen Schillerstiftung und 1959 den Literaturpreis des Kantons Bern.

Der Nachlass umfasst hauptsächlich die Manuskripte von Grunders Werken (Mundarttheaterstücke, Volksliederspiele, Festspiele, Erzählungen, Volks- und Jodelliedtexte) sowie eine Sammlung von Rezensionen zu Werken und Werkaufführungen. Grunders gedruckte Theaterstücke, Volksliederspiele, Liederhefte und Notenblätter sind ebenfalls Teil des Bestands. Die in Buchform veröffentlichten Erzählungen sind in die Bibliothek der Burgerbibliothek übernommen worden. Weiter beinhaltet der Nachlass Fotografien und Fotoalben (hervorzuheben sind darunter insbesondere die Alben zu den runden Geburtstagen von Karl Grunder), Unterlagen zum Hammeggfest und anderen Veranstaltungen, Korrespondenz, Gratulationsschreiben zu Geburtstagen und einzelne Lebensdokumente, Auszeichnungen und Belege seiner Tätigkeit als Lehrer.

Karl Grunders Tochter, Elisabeth Schoch-Grunder, übergab den Nachlass 1988 dem Volksverlag Elgg in Belp. Vermutlich im Hinblick auf diese Übergabe war 1987 ein Inventar zum Nachlass erstellt worden. 2019 ging der Nachlass vom Verlag in den Besitz des Karl Grunder Vereins über, der den Nachlass 2022 ergänzt mit weiteren Korrespondenzen und zusammen mit einer Sammlung von Grunders gedruckten Werken der Burgerbibliothek als Schenkung übergab. Der Bestand wurde durch die Archivgut GmbH und mit finanzieller Unterstützung des Vereins 2023 erschlossen. Die Nummern aus dem Inventar von 1987 und aus dem Ablieferungsverzeichnis von 2022 wurden in das Feld «Alte Signatur» übertragen, um die Konkordanz zu gewährleisten.
2022 übergab der Karl Grunder Verein auch das Archiv des «Berner Chörli Daheim». Das Vereinsarchiv des 1908 gegründeten Männer- und Jodelchors ist als eigenständiger Bestand unter der Archivsignatur GA BCD dem Bereich Gesellschaftsarchive zugeordnet worden.

September 2023
Ruth Stalder
Umfang:2,5 Laufmeter
Link:Website Karl Grunder Verein

Bestandesbeschreibung

Person:Bestandsbildner / Bestandsbildnerin: Grunder, Karl (1880-1963)
Bibliographie:Grunder (1980)
Legal form:Natürliche Person
Level of description:Detailliert
Finding Aid Form:Digital
Quality of finding aid:Vollinventar
Finding aids:Inventar 1987; Ablieferungsliste 2022
Level:Bestand
 

Descriptors

Entries:  Grunder, Karl (1880-1963) (Personen\Natürliche Personen\G)
  Grunder (1980) (Bibliographie/Nachschlagewerke\G)
 

Containers

Number:2
 

Related units of description

Related units of description:siehe auch:
GA BCD Gesellschaftsarchiv Bärner Chörli Daheim, 1921-2020 (Bestand)
 

Usage

Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

URL for this unit of description

URL:https://katalog.burgerbib.ch/detail.aspx?ID=474036
 

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