Cod. A 9 (A) Biblia latina (Vulgata, recensio Theodulfi), lat., 0975 (ca.)-1025 (ca.) (Codex Produktionseinheit)

Archive plan context


Identifikation sachlich

Ref. code:Cod. A 9 (A)
Title:Biblia latina (Vulgata, recensio Theodulfi), lat.
Contains also:Biblia latina (Vulgata, recensio Theodulfi). AT: Genesis, Exodus, Leviticus, Numeri, Deuteronomium, Josua, Iudices, Ruth, Reges IV, Jesaia, Jeremias, Baruch, Lamentationes, Ezechiel, Prophetas XII, Hiob, Psalmi, Proverbia, Ecclesiastes, Cantica canticorum, Sapientia, Ecclesiasticus, Daniel, Paralipomena II, Ezra, Esther, Tobias, Judith, Machabaei II;
NT: Evangelia IV, Epistulae Pauli XIV, Epistulae Catholicae VII, Actus apostolorum, Apocalypis.
Blattzählung:Moderne Foliierung 1–328. Die letzten Blätter neu nummeriert ab dem Einschub 319a, der früher als f. 320 gezählt war.
Format:44,5 x 35 cm, stark beschnitten.
Language:Latein

Buchblock

Creation date(s):ca. 0975 - ca. 1025
Creation date(s), scattered dates:Ende 10./ Anfang 11. Jahrhundert. – Zusätzlich älteste Teile 9. Jh. (f. 1–2), jüngere 11. Jh. (f. 323–328); eingeschobene Lage 13. Jh. (f. 233–239); Nachträge bis 15. Jh.
Entstehungsort:Frankreich: Vienne (Kathedrale) - laut Lit. Manteyer (1904), von O. Homburger übernommen); [laut Germann 2006 kommen wegen der Farbigkeit auch Fleury OSB oder Orléans in Frage].
Material / Beschreibstoffe:Pergament
Material / Beschreibstoff Anm.:Perg.-Hs. (Kalb)
Lagen:I{2} [in separatem Umschlag seit 1989] + (IV-1){9} [erstes Blatt der Lage fehlt] + 6 IV{57} [zwischen f. 17 und 18 fehlt eine Lage] + III{63} + 16 IV{191} + (IV-4){195} [die inneren beiden Doppelblätter der Lage fehlen] + (III-1){200} [letztes Blatt der Lage weggeschnitten] + 4 IV{232} + (IV-1){239} [eine Lage im 13. Jh. eingeschoben, letztes Blatt weggeschnitten] + (IV+1){248} [das letzte Blatt angesetzt] + 9 IV{320} [zwischen f. 288 und 289 fehlt eine Lage; f. 319a (22 x 17 cm, mit zeitgenössischem Nachtrag) eingesetzt] + 6 Einzelblätter{326} [auf Fälze geklebt; zwischen f. 325 und 326 fehlt ein Blatt] + I{328} [zwischen 327 und 328 fehlen zwei Blätter]. – Im Hauptteil 41 Lagen, alles Quaternionen, ausser vor den Herstellungsabschnitten f. 63/64 und 200/201 (weiterer Abschnitt f. 163/164). – Keine Lagensignaturen sichtbar.
Seiteneinrichtung:Zweispaltig: Schriftspiegel 38 x 28,5 (13) cm; 54 Zeilen; blind liniert N.S.
f. 1–2: Vier- bzw. dreispaltig (6,5–7,5 cm), gleicher Schriftspiegel, mit rotem Rahmen verziert, 55 Zeilen.
Schrift / Schreiber:Karolingische Minuskel, aus ausgezeichnetem Skriptorium; Capitalis rustica für Kolumnen- und Zwischentitel (rot und schwarz); die letzte Lage (f. 323–328) mit dem Psalterium iuxta Hebraeos wurde vermutlich wenig nach der Abschrift des Haupttextes angefügt; der Text ist geschrieben in einer karolingischen Minuskel des 11. Jh., die noch eine Anzahl von Archaismen wie das offene a enthält. Gotica rotunda für die im 13. Jh. nachträglich eingeschobene Lage: f. 233–239; Textura des 14./15. Jh. für vermeintlich vergessenen (in die Initiale eingebauten) Text 'Dixit dominus domino': f. 177ra.
Schreiber: Die Vulgata ist wohl von mehreren Schreibern in einheitlichem Duktus des 10./11. Jahrhundert geschrieben, die übrigen Stücke von anderen, etwa gleichzeitigen Händen. Charakteristika: zierliche Schrift, je nach Kopist mehr oder weniger gepflegt, bisweilen offenes a, unziales, gegen links geneigtes d, langes f, kapitales N, langes s mit kleinem Häkchen an der Spitze, einige gebräuchliche Ligaturen wie das & mit langem Schrägstrich gegen oben, NS, NT), Trennung c/t bei einem Zeilenumbruch mit einem grossen Haken.
Ausstattung / Buchschmuck:Rubriziert; sparsame hellrote Strichelung, im NT ausführlicher, einige Incipit-Zeilen wechselnd in Rotorange und Schwarz. Am Anfang der Bücher in der Regel rote, bisweilen schwarze Initialmajuskeln, gefüllt mit gröberem oder subtilerem Bandgeflecht, mit Mäandermotiven oder mit alternierenden Wellenranken, die in dem mit Tinte gefüllten Grund ausgespart, mitunter dann noch rot getönt wurden; dazu gesellen sich an den Enden gelappte und nach französischer Art geäderte Halbpalmetten oder lose verflochtene, schmale Bänder, die sich an den Ecken zu Tierköpfen oder hornartigen Voluten vereinigen und mitunter Schösslinge oder Blätter aussenden; auch längliche Vollpalmetten kommen vor. Die Innenfelder und die Räume zwischen den verflochtenen Bändern und Ranken sind rotorange, ockergelb oder schieferblau koloriert. Einige Buchanfänge in schwarzen Balken, mit weiss ausgesparten Majuskeln (einige in Ligatur oder eingeschrieben): f. 3va, 74rb, 152ra, 155rb; 155vb, 225vb, 232vb, 242rb, 252vb, 304vb, rot verziert f. 164ra. Unter die franko-sächsischen mischen sich germanische Einflüsse, besonders gut zu erkennen bei der Initiale auf f. 252v, die mit orangem Flechtornament geschmückt ist und in dornigen Knospen endet.
Erhalten sind Initialen zu den Büchern Genesis: f. 3va***, Leviticus: f. 20rb, Numeri: f. 28rb, Iudices: f. 55vb, Könige IV: f. 89vb, Jeremias (Vorrede und Text) f. 110ra, Baruch f. 125ra, Lamentationes f. 127ra, Ezechiel (Vorrede und Text) f. 128va, 12 Propheten f. 143ra–b, 145ra–b, 146ra, 147va–b, 148ra, 148va, 149va–b, 150ra–b, 150vb, 151va, 152ra, 154va, Hiob (Vorrede und Text) f. 155rb und vb, Psalmen (viele kleine Initialen, grössere: f. 164ra***, 174ra, 175va–b, 177ra, 177va), Proverbia (Vorrede und Text) f. 180vb und 181ra, Ecclesiastes f. 186rb, Canticum canticorum f. 188va, Sapientia f. 189va, Ecclesiasticus (Vorrede und Text) f. 193va–b, 200rb, Daniel (Vorrede und Text) f. 201ra–b, Paralipomenon I (Vorrede und Text) f. 207ra und va, Paralipomenon II f. 215rb, Ezra, Vorrede f. 225rb, Esther (Vorrede und Text) f. 232va und vb, Machabaeorum I (Vorrede und Text) f. 242rb, Machabaeorum II f. 252vb***, Matthaeus (Vorrede) f. 259rb, Markus (Vorrede) f. 268va, Lukas (Text) f. 274va, Johannes (Vorrede) f. 284ra, Epistulae Pauli f. 291va, 293vb, 295ra, 296ra, 297ra, 297vb, 298ra, 298vb, 299vb, 300va, 301ra, 304ra, 304vb, 305vb, 306rb, Apocalypsis (Vorrede und Text) f. 316rb und va.
Zahlreiche Initialen – wahrscheinlich die kunstvolleren – sind ausgeschnitten worden (jeweils mit Textverlust auf den Rückseiten), nämlich diejenigen zur Vorrede des Hieronymus f. 3ra, zu Exodus f. 17ra, zu Deuteronomium f. 39rb; zur Vorrede zu Josua f. 49ra; zu Josua f. 49rb, zu Ruth f. 62va, zur Vorrede zum Buch Könige f. 64vb, zu Könige I f. 65rb, zu Könige II f. 74rb, zu Könige III f. 81rb, zu Jesaias f. 97va, zu Psalm 28 f. 166vb, zu Psalm 31 f. 167rb, zu Psalm 43 f. 168vb, zu Psalm 58 f. 170va, zu Psalm 108 (nur senkrechter Schaft) f. 176vb, zu Psalm 125 f. 178vb, zu Psalm 130 f. 179ra, zur 2. Vorrede der Paralipomena f. 207rb, zu Esra f. 225vb, zu Matthäus f. 259va, zu Markus f. 268va, zur Vorrede zu Lukas f. 274rb, zu Johannes f. 284rb, zum Hebräerbrief f. 301rb, zwei weitere zum Judasbrief und zur Apostelgeschichte f. 307v, zur Vita S. Johannis f. 320vb; defekte Blattränder: f. 323 untere Ecke, f. 324 innerer Teil.
Zweifellos wenig später [11. Jahrhundert] ist die Initiale >B< zum Psalterium, Versio hebraica f. 323ra: Flechtwerk-Inititiale***, geometrisch konstruiert, mit zwei beissenden Hundeköpfen in Hellgrün und Hellrot. Der Buchstabe unterscheidet sich - trotz Verwendung gleicher Motive - von den übrigen, an altertümlichere Gepflogenheiten anknüpfenden Initialen durch klare Gliederung und Strenge des Aufbaus, ebenso wie durch die gepflegtere Farbgebung.
Spätere Zusätze:In der Bibel verschiedene Nachträge am Rand von Korrektorenhand; spätere Lektionsnummern zu den Büchern der Könige; weitere liturgische Notizen in den Cantica canticorum f. 188v–189r am oberen Rand; Kapitelzählung, im NT auch Parallelstellen an den Rändern; im 13. Jh. nachträglich eingeschobene Lage für die Bücher Esther, Tobias und Judith (f. 233–239); am Schluss einige im 11. Jh. angefügte Blätter des Psalterium iuxta Hebraeos (f. 323–328, s. Inhalt Nr. 5).
Weitere Ergänzungen: f. 163v Sibyllinische Weissagungen (s. Inhalt Nr. 6); f. 248v Eidesformel für Rechte der Kirche von Vienne (s. Inhalt Nr. 7); f. 322v Erweiterte Liste der Bischöfe von Vienne (s. Inhalt Nr. 4).

Weitere Angaben

Bibliographie:Berger (1893); S. 62-64, 377
Bischoff (1998); S. 103
Manteyer (1904); S. [1]-[4]

Persistent Identifiers (PIDs)

ARK:https://ark.burgerbib.ch/ark:36599/frvs3kc0rgx
 

Descriptors

Entries:  Manteyer (1904) (Bibliographie/Nachschlagewerke\M)
  Bischoff (1998) (Bibliographie/Nachschlagewerke\B)
  Berger (1893) (Bibliographie/Nachschlagewerke\B)
 

Containers

Number:1
 

Usage

Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

URL for this unit of description

URL:https://katalog.burgerbib.ch/detail.aspx?ID=130334
 

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