Cod. 292 (A) Sammelbd.: Briefbuch des Humbertus de Silva Candida; Vita Leonis IX; Vitae sanctorum, lat., 1070 (ca.)-1100 (ca.) (Codex Produktionseinheit)

Archivplan-Kontext


Identifikation sachlich

Signatur:Cod. 292 (A)
Titel:Sammelbd.: Briefbuch des Humbertus de Silva Candida; Vita Leonis IX; Vitae sanctorum, lat.
Darin:Sammelbd.: Briefbuch des Humbertus de Silva Candida; Vita Leonis IX; Vitae sanctorum, lat.
Blattzählung:Moderne Foliierung: 1-132
Format:27 x 18,5 cm, unregelmässig beschnitten
Sprache:Latein

Buchblock

Entstehungszeitraum:ca. 1070 - ca. 1100
Entstehungszeitraum, Streudaten:Feindatierung: 3. Drittel des 11. Jh., sicher nach 1054 (Tod Leos IX.), nach 1069 (Kontroverse des Lanfranc), also um 1070 oder wenig später
Entstehungsort:Frankreich: Metz
Material / Beschreibstoffe:Pergament
Lagen:12 IV{96}[f. 11/14 Einzelblätter] + II{100} + 2 III{112} + 2 IV{128} + II{132}. Lagensignaturen: Jeweils auf dem letzten verso unten Buchstaben A-F, g-t [o fehlt] - die Mauiskeln der ersten 6 Lagen wohl ursprünglich, die Minuskeln der späteren Lagen erst nach dem 13./14. Jh. ergänzt.
Seiteneinrichtung:Einspaltig (f. 1v zweispaltig), Schriftspiegel und Zeilenzahl: I (f. 1-72): 20-21 x 14-14,5 cm, 30 Zeilen; II (f. 73-100): 21-21,5 x 13-13,5 cm, 33 Zeilen; III (f. 101-132): 21-21,5 x 12 cm, 29 Zeilen; Blindlinierung, Punktierung am äusseren Rand.
Schrift / Schreiber:Späte karolingische Minuskel; Capitalis rustica in 2 verschiedenen Formen (bes. f. 2r, 25v) und eine Art unzialer Zierschrift (f. 2r, ähnlich den Kustoden) als Auszeichnungsschriften; mindestens 3 Schreiber, wohl 1 für jeden Teil (Homburger spricht nur von 2 Teilen bzw. Schreibern)
Ausstattung / Buchschmuck:Rubriziert (von f. 118 an nur sporadisch) mit roten, meist 2- bis 3-zeiligen Initialen (zu f. 2r s. unten, f. 73v grosse Initiale Vi), z.T. leicht verziert; 2r Anfangsworte wechselnd rot schwarz, 25v zwölf Titelzeilen in Rustica, rot überstrichen; Explicits, Incipits und Titel in Rot, in Teil I auch Kapitelzählung und Personen; rote Strichelung, auch Auszeichnung durch Streichung.
Bilder / Malerei / Maler:f. 2r, mit olivbrauner Tinte ausgeführte Zeichnung Leos IX: Stehende, von vorn gesehene Figur des nimbierten Papstes (Höhe 76 mm), der in der Linken ein Buch trägt, die geöffnete Rechte aufrecht hält im Gestus des Redens; kurze Barthaare umgeben sein Gesicht. Er ist ausgezeichnet durch das Pallium, das mit Rhomben, Kreisen und einem Z-förmigen, z.T. mit Tinte nachgezeichneten Ornament verziert und - wie Nimbus und Dalmatik - mit verdünnter Tinte laviert ist, während Kasel und Untergewand im Pergament ausgespart sind. Die beiden Paramente fallen lose über den Körper und bilden zahlreiche Falten, die ebenso wie die bewegten Säume mit sicherem Stilgefühl gezeichnet sind. Auf die Gestalt - die nicht etwa als I-Initiale dient - folgt unmittelbar ein gleich hoher, reich mit spiralartigem Rankenwerk ausgestatteter Zierbuchstabe L[eo]. Auch er ist mit olivbrauner Tinte konturiert, der Spalt des Stammes ist mit der gleichen Farbe gefüllt, während man links oben begonnen hat, den Zwischenraum mit Rot zu decken. Die flüssig gezeichneten Ranken enden in dreiteiligen Blüten, deren seitliche Blätter muschelartige Form haben, an den Abzweigungen finden sich ähnliche - für das spätere XI. Jahrh. typische - Blattgebilde oder knospenartige Einrollungen.
f. 73r, ganzseitige Miniatur: Weihe der von Abt Warinus ('Dominus abbas Warinus') neu erbauten Kirche des Arnulphsklosters zu Metz durch Leo IX ('Dominus Papa Leo nonus') am 6. Oktober 1049. Vor zwei Säuleninterkolumnien, über deren Bögen aus Mauern und Rundtürmchen bestehende Architekturmotive wiedergegeben sind, ist dargestellt, wie der Abt das Modell einer dreischiffigen, durch eine Art Westwerk abgeschlossenen Kirche dem Papst überreicht. Leo IX, schon durch den Nimbus ausgezeichnet, berührt segnend das Dach des Neubaus, dessen Sockel beschriftet ist: 'basilica sci arnulfi'. Kasel und Dalmatik des Papstes sind mit mennigroter, ungleich aufgetragener Farbe koloriert, während das Pallium, das mit den gleichen Zeichen wie auf f. 2r versehen wurde, ausgespart ist. Das Untergewand ist mit moosgrüner Farbe getönt, ebenso wie die mit Kapuze versehene Kutte des Abtes und der Boden. Der üppige, kurze Vollbart und die lockigen, bräunlich getönten Haare, vor allem aber die durchfurchten Züge und dichten Brauen geben in Verbindung mit der ausgeprägten Konturierung von Nase und Augen dem Kopf ein charakteristisches Gepräge, in das Erinnerungen an die Person hineinverarbeitet sein mögen. Allerdings sind bei Warinus die Formen sehr ähnliche, wenn auch durch Haartracht und den kurzen Bartschnitt ein andersartiger Bildcharakter hervorgerufen wird. Die Farben (Scharlach-)Rot und Grün beherrschen den Eindruck der Miniatur.

Persistent Identifiers (PIDs)

ARK:https://ark.burgerbib.ch/ark:36599/0jh081s58rb
 

Behältnisse

Anzahl:1
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://katalog.burgerbib.ch/detail.aspx?ID=130810
 

Social Media

Weiterempfehlen
 
Startseite|Bestellkorbkeine Einträge|Anmelden|de en fr it
Burgerbibliothek Bern – Online-Archivkatalog