Cod. 608 (A) Cicero: De officiis, lat., 1150 (ca.)-1200 (ca.) (Codex Produktionseinheit)

Archivplan-Kontext

Burgerbibliothek Bern (Institution)
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        Cod. 608 (A) Cicero: De officiis, lat., 1150 (ca.)-1200 (ca.) (Codex Produktionseinheit)
        
        Cod. 608 (A) 1. Cicero: De officiis, 1150 (ca.)-1200 (ca.) (Codex Inhalt)

Identifikation sachlich
Signatur:	Cod. 608 (A)
Titel:	Cicero: De officiis, lat.
Darin:	Cicero: De officiis, lat.
Blattzählung:	Moderne Foliierung: 1-68
Format:	19,5 x 13,5 cm, beim Binden je ca. 3mm beschnitten (vgl. f. 16 mit umgefalteter Ecke); Proportion 1,466:1.
Sprache:	Latein

Buchblock
Entstehungszeitraum:	ca. 1150 - ca. 1200
Entstehungszeitraum, Streudaten:	Feindatierung: Mitte 12. Jh. (Homburger); 2. Hälfte 12. Jh. (v. Steiger); Ende 12. Jh. (Munk); Engel, und mit ihm Sinner und Hagen, nennen als Ursprungszeit das 15. Jh., was für die (event. später ergänzte) Initialmalerei nicht ganz ausgeschlossen ist (auch von Munk in Betracht gezogen: 'peut-être imitation humanistique'). - Aufgrund des auffällig "humanistischen" Erscheinungsbildes von Schrift und Ausstattung, besteht seit jeher eine Unsicherheit in der zeitlichen Einordnung.
Entstehungsort:	Schriftheimat Italien (Munk Olsen), spätestens im 15. Jh. in Frankreich.
Material / Beschreibstoffe:	Pergament
Lagen:	8 IV{64} + II{68}. Lagensignaturen: Römische Ziffern, in Rot, mit "Strichpunkten" verziert, je auf dem letzten Verso unten Mitte (nur bis f. 48v), ab Lage 5 (f. 40v) zusätzlich Reklamanten unten rechts.
Seiteneinrichtung:	Einspaltig, Schriftspiegel 14,5 x 6,5 cm, blind regliert, meist 32 (Lage 4 nur 29) Zeilen; Blind- und Stiftlinierung; Punktierung am äusseren Rand, meist abgeschnitten.
Schrift / Schreiber:	Gotische Minuskel (Rotunda, Buchminuskel, sehr regelmässig, z.T. künstliche, gezierte Schrift); f. 4v bis f. 7v sowie f. 63v ff verschiedene weniger sorgfältige Hände, Schrift des späteren 12. Jh., z.T. auf Rasur); falls Ergänzungen im 15. Jh.: eventuell teilweise Humanistica, vgl. auch die häufigen runden Schluss-S in Lagen 5 und 7. Mehrere Schreiber.
Ausstattung / Buchschmuck:	Zu Beginn der Bücher 3 grosse Zierinitialen (die event. im Renaissance-Stil, event. erst im 15. Jh., ausgemalt worden sind, ge): f. 1r: Q, 9-zeilig, gelb und ockerfarbig. Der von geperltem Bandgeflecht gefüllte Körper des Buchstabens ruht auf blauer, von gelben Punktrosetten übersäter Unterlage (49 x 49 mm); in dem mit Rot, hellerem und dunklerem Blau getönten Innenfeld ist eine Baumranke mit spiralig sich einrollenden Zweigen ausgespart. Charakteristisch sind die gelappten, von der Haut des Stammes sich ablösenden Blätter und Knospen. Der Schwanz des Q wird gebildet durch einen aufwärts laufenden fasanartigen Vogel. f. 30r: Q , 9-zeilig, rot und ockerfarbig. Im roten, von gelben Bändern eingefassten Körper des Buchstabens ist eine längs geführte Bogenreihe ausgespart; der Schwanz des Q war in der noch erhaltenen Vorzeichnung stärker geschwungen. Das Innere des Buchstabens ist mit einem dichten, baumartigen Rankengeschlinge gefüllt, das im helleren oder dunkleren Blau ausgespart ist. f. 46v P: Bogen 9-zeilig, Schaft der ganzen Länge des Randes entlang geführt. Im Bogen des ockerfarbigen Q befindet sich ein rotes, aus zwei Bändern gebildetes Geflecht; Stamm (grünem Flechtwerk am Fuss) mit und Innenfeld (Rankengeschlinge) sind ähnlich wie f. 30 gestaltet. f. 2v: Eine kleinere, 5-zeilige Initiale O ist unvollendet geblieben, nur die Palmettenranke im Innern ist mit Tusche ausgeführt. Insgesamt vertreten die Initialen einen in der romanischen Buchmalerei Italiens, insbesondere auch in der Gruppe der "Riesenbibeln" geläufigen Typus. Titel, Incipits und Explicits in roter runder gotischer Zierschrift; viele rote Maiuskeln in Capitalis rustica und Uncialis. Zu beachten sind die zahlreichen. mit einem roten Diagonalstrich versehehen Verweiszeichen an den Rändern, z.B. f. 3v (Hand), 25v (Hundekopf, rot), 33v (Tierkopf mit Zweig), 43r, 51v (grosses Schwert in Tintenfarbe), 65r etc.
Spätere Zusätze:	Mit verschiedenen Randglossen und Lesezeichen (13.-15. Jh.) versehen; auffällig ist das kreuzförmige Zeichen (oben 3 Punkte, darunter langer spindelförniger Strich).