Firmenarchiv (Fotonegative) des Ansichtskartenverlags Franco-Suisse, Bern, 1905-1978 (Bestand)

Archive plan context


Title:Firmenarchiv (Fotonegative) des Ansichtskartenverlags Franco-Suisse, Bern
Creation date(s):1905 - 1978
Bestandesgeschichte / Charakterisierung:Ende 2010 hatte die Burgerbibliothek die Gelegenheit, die noch existierenden Negative des Ansichtskartenverlages Franco-Suisse zu übernehmen. Es handelte sich um rund 13'000 Negative, von denen im Verlauf der ersten Durchsicht ca. 1500 kassiert wurden. Die Kriterien für die Kassation waren:
- Mehrfach vorhandene Sujets ohne jegliche Unterschiede
- Die verschiedenen Bearbeitungsstufen von Postkartenvorlagen wurden in grösserer Anzahl dokumentiert; in vielen Fällen wurden aber nur das Ausgangsnegativ und das Endprodukt behalten. Manchmal wurden auch schlecht erhaltene Negative weggeworfen, wenn es mehrere praktisch identische gab.
- Lagen Negative des gleichen Sujets mit unterschiedlichen Bildausschnitten vor, wurden jeweils beide behalten
- Bei mehrfach vorhandenen Negativen desselben Sujets mit ähnlichen Bildinhalten wurden jeweils das Endprodukt und das Negativ mit dem grössten Bildausschnitt behalten
- Ansichten desselben Sujets mit unterschiedlichen Negativnummern wurden nicht weggeworfen.

Von den verbleibenden ungefähr 11'200 Objekten sind etwa 3/4 Glasnegative, der Rest Acetat- und Nitratnegative.

Die ursprüngliche Ordnung der Negative ist nicht mehr erhalten, weil ein früherer Besitzer zerbrochene Glasnegative wegwarf und die (beschrifteten) Negativtaschen dazu benutzte, schlecht erhaltene Taschen von andern Negativen zu ersetzen. Damit war nicht mehr überall drin, was drauf stand. Das erschwerte die Erschliessung erheblich, und es sind eine ganze Reihe von Ansichten bei den "Unbekannten" gelandet. Alle Angaben, die von den Negativtaschen in die Datenbank übernommen wurden, sind deshalb mit Vorsicht zu geniessen. Die Negativtaschen wurden in der Reihenfolge, in der sie sich im Moment der Übergabe an die Burgerbibliothek befanden, durchnumeriert. Alle Negative in einer Tasche bekamen die Nummer der Tasche und, wenn es mehrere waren, eine zusätzliche Nummer (z.B. 1.1, 1.2 etc.). Um dem Bestand wenigstens nachträglich eine Struktur zu geben, wurde er nach geografischen Kriterien aufgelistet. Das Schwergewicht liegt auf Ansichten von Stadt und Kanton Bern; viele Aufnahmen stammen aus den angrenzenden Westschweizer Kantonen. Ein spezieller Teilbestand sind die vielen Aufnahmen von vermenschlichten Tieren. Deren Entstehung ist in einem Artikel dokumentiert: http://www.portal.state.pa.us/portal/server.pt/community/spring/21709/introducing_harry_whittier_frees/1793127

Da der Bestand recht umfangreich war, wurde ein separates Projekt zu seiner Bearbeitung ausgeführt. Es verlief in folgenden Schritten:
- Erste Durchsicht, provisorsche Verpackung, Vergabe von Signaturen, Bestimmen der zu digitalisierenden Aufnahmen
- Reinigung und definitive Verpackung in geeignete Materialien
- Digitalisierung durch ein spezialisiertes Labor (ungefähr 7100 Aufnahmen)
- Erschliessung durch eine Projektmitarbeiterin. Bei der Erschliessung wurden in erster Linie die (beschrifteten) Endprodukte berücksichtigt; die ursprünglichen Negative, welche als Vorlage dienten, zeigen aber manchmal einen grösseren Ausschnitt als das Endprodukt. Es kann sich deshalb lohnen, auch die übrigen Negative zu sichten, wenn man einen möglichst grossen Bildausschnitt braucht.

Die Originalverpackungen enthalten zum Teil Angaben, welche für eine Auswertung des Bestandes interessant sein könnten. So sind etwa "Regieanweisungen" für die Retouchen, die Auflagenhöhe oder das Auftragsdatum vermerkt. Diese Verpackungen werden zu Dokumentationszwecken aufbewahrt.
Bei den Negativen befanden sich noch einige wenige Abzüge. Diese werden separat aufbewahrt. Auch auf ihnen sind viele Montagen, Anweisungen für Retouchen, Hinweise auf mehrere Auflagen oder Zahlen für die Auflagenhöhe zu finden. Wie die Originalverpackungen sind sie interessant im Hinblick auf Untersuchungen zur Herstellungsweise von Ansichtskarten oder zur Wirtschaftsgeschichte von Franco-Suisse. In der Signatur sind sie mit einem angehängten "P" bezeichnet.
Franco-Suisse produzierte auch im Auftrag anderer Firmen. Ein Spezialfall dieser Art ist eine grössere Anzahl von Karten mit Sujets aus Konstanz, die alle die Abkürzung P.O.K. tragen. Vermutlich ist damit das Papiergeschäft Obermarkt Konstanz gemeint (Information von Christoph Halves, Konstanz).

Die Geschichte des Verlags Franco-Suisse (und des daraus hervorgegangenen ABC-Verlags) wurde vom Sohn des Firmengründers in einer Publikation herausgegeben (siehe Bibliografie). Sie wird deshalb hier nicht angeführt.
Umfang:30 Laufmeter

Bestandesbeschreibung

Person:Bestandsbildner / Bestandsbildnerin: Franco-Suisse (Firma); Ansichtskartenverlag
City:Bern (BE)
Schönbühl
Urtenen-Schönbühl (BE)
Bibliographie:Boss (2001b); Firmengeschichte
Level of description:Summarisch
Finding Aid Form:Digital
Quality of finding aid:Vollinventar
Level:Bestand
 

Descriptors

Entries:  Franco-Suisse (Firma); Ansichtskartenverlag (Personen\Juristische Personen\F)
  Boss (2001b) (Bibliographie/Nachschlagewerke\B)
  Bern (BE) (Orte\Sch\Schweiz (CH)\Bern (Kanton))
  Schönbühl (Orte\Sch\Schweiz (CH)\Bern (Kanton)\Urtenen-Schönbühl (BE))
  Urtenen-Schönbühl (BE) (Orte\Sch\Schweiz (CH)\Bern (Kanton))
 

Related units of description

Related units of description:siehe auch:
VA BBB A. 361.2 (18) Aufarbeitung der Negative von Franco-Suisse, 2010-2013 (Akten/Dossier/Grafik/Bandteil/Korrespondenz)
 

Usage

Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

URL for this unit of description

URL:https://katalog.burgerbib.ch/detail.aspx?ID=233393
 

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