Bildbereich |
Ansichtsbild: |
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Angaben zur Identifikation |
Signatur: | N Agathon Aerni AK.1023 |
Titel: | Köniz; Gurten -- Automobil; Transport, Verkehr |
Entstehungszeitraum: | s. d. (sine dato) |
Stufe: | Akten/Dossier/Grafik/Bandteil/Korrespondenz |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Bildeintrag: | Rückseite: oben links: Verkehrshaus der Schweiz Luzern Erster Berna-Personenwagen, Typ "Ideal", 1902 (Schweiz) vertikal in der Mitte: Druck M. Kündig, Zug, Nr. 12 |
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Angaben zum Umfang |
Format: | Blattmasse: 10,5 x 14,8 cm |
Archivalienart: | Bild |
Material / Beschreibstoffe: | Karton |
Werkgruppe: | Ansichtskarte |
Technik: | Farbdruck |
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Angaben zur Benutzung |
Rechtehinweis: | Kein Urheberrechtsschutz bekannt, siehe hier |
Zusätzliche Nutzungsbedingungen: | Wenn Sie Darstellungen lebender Personen nutzen wollen, sind Sie selber dafür verantwortlich, vor der Nutzung die Zustimmung der abgebildeten Personen einzuholen. Im Übrigen gilt die Benutzungsordnung. |
Hinweis Reproduktionen: | Angebote und Preise für Reproduktionen |
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Weitere Bemerkungen |
Bemerkungen: | Ein Auto mit der Bundesstadt im Namen
Der Berna Ideal des Schlossers Joseph Wyss
13. Juni 2002 «Die erste Automobilfahrt auf Gurten Kulm hat J. Wyss, Automobilfabrikant in Bern, letzten Freitag - 13. Juni - nachmittags in 23 Minuten von Bern aus ausgeführt, trotzdem Steigungen von 15 bis 30 Prozent zu überwinden waren und die denkbar schlechtesten Strassenverhältnisse sich boten. Die Rückfahrt wurde im gleichen Zeitraum ohne Unfall zurückgelegt. Das in Wabern versammelte Publikum folgte mit grossem Interesse dieser Erstlingsfahrt. Mit dieser Fahrt hat die Automobilwagenfabrik J. Wyss eine neue Probe ihrer Leistungsfähigkeit abgelegt. Wir machen sowohl Private wie Verwaltungen, die im Begriff sind, Automobilwagen anzuschaffen, auf unsere einheimische Industrie aufmerksam», war im «Berner Tagblatt» vom 17. Juni 1902 zu lesen. Dass diese Fahrt Aufsehen erregte, ist auf den damaligen Seltenheitswert der Automobile zurückzuführen. So zählte man im Jahr 1900 in der Schweiz lediglich 176 Personenwagen, 1914 waren es 5350, wovon ein Drittel schweizerischer Herkunft. Schon vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges mussten die meisten einheimischen Hersteller - in der Blütezeit gegen 30 kleinere und grössere Betriebe - den Bau von Automobilen einstellen. Nur wenige konnten nach Kriegsende die Produktion weiterführen; 1922 gab auch Pic Pic und 1934 Martini - die beiden bekanntesten Schweizer Personenwagenmarken - die Fabrikation auf.
Vorbild de Dion Bouton
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts begann man auch in der Schweiz mit der Herstellung von Personenwagen. In Bern war es der 1868 im luzernischen Büron geborene Joseph Wyss, der seit 1895 am Stockernweg eine Kunstschlosserei betrieb. Wie viele aufgeschlossene Handwerker jener Zeit interessierte er sich für das neue Transportmittel. Eine Besichtigung der 1900 an der Weltausstellung in Paris gezeigten Personenwagen vermittelte ihm Einblicke in den Stand der damaligen Automobiltechnik, wobei ihn eine «Voiturette vis- à-vis» von de Dion Bouton besonders beeindruckte. Wyss entschloss sich zum Bau von eigenen Automobilen. Als Werkführer in seinem Schlossereibetrieb sicherte er sich die Mitarbeit von Charles Egg, der früher bei de Dion Bouton, einer der berühmtesten Automobilfabriken Frankreichs, tätig gewesen war. Dessen Erfahrung und das französische Vorbild fanden denn auch ihren Niederschlag in den Konstruktionen von Wyss, die unverkennbar die Merkmale der De-Dion- Bouton-Wagen trugen.
«Berna, die glänzendste Errungenschaft der Motorwagentechnik, unerreicht an Einfachheit! Leichteste Handhabung und grosse Leistungsfähigkeit. Das Auto Berna hat weder Ketten, Riemen, Universalgelenke noch Vorgelege, sondern ganze Transmissionen, daher das Ideal der Neuzeit», versprach der von Wyss 1902 herausgegebene Katalog für seine drei im selben Jahr gebauten und nach dem Herstellungsort mit dem Namen Berna sowie als Typ Ideal bezeichneten Wagen. Am 13. Juni unternahm er, ohne vorhergehende Erprobung und direkt von seiner Werkstätte aus, die eingangs erwähnte Fahrt auf Gurten Kulm.
Zwei von diesen drei Wagen sind der Nachwelt erhalten geblieben; einer ist im Historischen Museum in Olten, der andere im Verkehrshaus in Luzern ausgestellt. Letzterer besitzt einen im Fahrzeugheck eingebauten, wassergekühlten Ein- Zylinder-Motor von 785 cm3 Hubraum und einer Leistung von 5,3 PS. Motor, Zweiganggetriebe und Differenzialgetriebe sind als Blockeinheit mit dem Wagenrahmen verschraubt. Die Kraft wird dabei über das mit der Hinterachse fest verbundene und mit zwei Stirnrädern versehene Getriebe direkt auf die beiden Antriebswellen übertragen; jene werden mittels eines Hebels an der Lenksäule verschoben, womit, je nach der Stellung, der 1. oder der 2. Gang eingelegt wird. Diese Lösung macht ein Kupplungspedal überflüssig. Der 500 kg schwere Wagen bietet drei bis vier einander gegenübersitzenden Personen Platz - daher wird er auch Typ «vis-à-vis» genannt - und erreicht im 1. Gang eine Geschwindigkeit von l2 km/h, im 2. Gang eine solche von 38 km/h. Ein Rückwärtsgang ist nicht vorhanden, wegen, wie es im Katalog heisst, «des komplizierten Mechanismus und eventuell falschen Manipulierens, da der Wagen mit Leichtigkeit auf der Strasse gekehrt wird». Der mit einer Karosserie der Firma Geissberger aus Zürich versehene Ideal kostete 4600 Franken.
[NZZ vom 13. Juni 2002] |
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Weitere Angaben |
Person: | Druck: M. Kündig (Firma) |
| Künstler / Künstlerin: Anonym |
Ort: | Gurten |
| Köniz (BE) |
Dargestelltes Objekt: | Automobil |
| Transport, Verkehr |
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Deskriptoren |
Einträge: | Anonym (Personen\Natürliche Personen\A) |
| M. Kündig (Firma) (Personen\Juristische Personen\M) |
| Automobil (Sachen\Grafik Schlagwörter\A) |
| Transport, Verkehr (Sachen\Grafik Schlagwörter\T) |
| Gurten (Orte\Sch\Schweiz (CH)\Bern (Kanton)\Köniz (BE)) |
| Köniz (BE) (Orte\Sch\Schweiz (CH)\Bern (Kanton)) |
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Dateien |
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Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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