Signatur: | FI Stämpfli |
Titel: | Firmenarchiv Stämpfli |
Entstehungszeitraum: | 1796 - ca. 2023 |
Bestandesgeschichte / Charakterisierung: | 1799 übernahm Daniel Gottlieb Stämpfli (1770-1807) die obrigkeitliche Buchdruckerei in Bern, in welcher er bereits seit mehreren Jahren arbeitete. Stämpfli begründete damit die Druckereitradition der Familie. Nach Daniel Gottliebs Tod führte von 1807-1828 dessen Witwe Marie Albertine, geb. Ernst, das Unternehmen weiter. 1814 tauschte sie mit Ludwig Albrecht Haller das Druckereiprivileg gegen das Kalenderprivileg (u.a. für den Hinkenden Boten) und führte das Unternehmen als Privatdruckerei. Mit dem erwähnten Tausch ging auch ein Lokalwechsel einher: Von 1814 bis 1877 befand sich die Druckerei Stämpfli an der Postgasse 44 und nicht mehr in der Rathausgasse. Nach dem frühen Tod des Sohnes von Marie Albertine, Carl Samuel (1806-1846), verkaufte dessen Witwe Luise die Firma 1847 an Gottlieb Hünerwadel. Über Luises Sohn Karl (1844-1894) kam sie aber 1871 wieder in Familienbesitz. 1877 verlegte Karl die Druckerei auf die grosse Schanze in ein neues, später wiederholt erweitertes Fabrikgebäude. 1894-1906 übernahm Karls Witwe Emma, geb. Studer (1848-1930) den Betrieb. Von 1881-1907 druckte die Firma Briefmarken der kleineren Werte und von 1882-1907 Banknoten für die schweizerischen Emissionsbanken. Ab 1904 wurde neben der Druckerei- auch die Verlagstätigkeit zur eigenen Abteilung ausgebaut. 1968 wurde die Firma in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Die Firma Stämpfli führte immer wieder Innovationen ein, so etwa 1846 die erste dampfbetriebene Schnellpresse in Bern und 1951 die erste Bogenrotationsmaschine der Schweiz. Durch den Bau von Arbeiterwohnungen und die Einrichtung von Kranken-, Invaliden- und Sterbekassen für die Belegschaft sowie von Kinderkrippen im Berner Quartier Länggasse zeichnete sich die Firma als soziale Arbeitgeberin aus.
Bei diesem Bestand handelt es sich lediglich um einen Torso des eigentlichen Firmenarchivs. Eigentliche Serien, etwa von Geschäftsbüchern, Rechnungsbüchern oder Verwaltungsratsprotokollen, sind nicht enthalten. Nichtsdestotrotz erhellen die Unterlagen in spannenden Schlaglichtern die Geschichte des seit über zwei Jahrhunderten bestehenden Unternehmens. Hervorzuheben sind unter anderem das Inventar der Buchdruckerei von 1799, verschiedene Verträge betreffend den Druck von Banknoten und Briefmarken sowie die Personalzirkulare aus der Mitte des 20. Jahrhunderts.
Der Bestand wurde der Burgerbibliothek 2018, 2021 und 2023 als Geschenk übergeben.
April 2023 Nadja Ackermann |
Umfang: | 0,5 Laufmeter |
Bestandesbeschreibung |
Ort: | Bern (BE) |
Bibliographie: | Bloesch (1924) |
| Gut zum Druck (1984) |
| Kaufmann (2016) |
| Marginalie; 1999, Sonderbeilagen 1-4: 200 Jahre Stämpfli AG. Technologie, Bauten, Produkte, Personen |
| Sommer (1974a) |
|
Rechtsform: | Juristische Person |
Erschliessungsgrad: | Detailliert |
Findmittel-Form: | Digital |
Findmittel-Qualität: | Vollinventar |
Stufe: | Bestand |
|
|
Deskriptoren |
Einträge: | Marginalie (Bibliographie/Nachschlagewerke\M) |
| Gut zum Druck (1984) (Bibliographie/Nachschlagewerke\G) |
| Sommer (1974a) (Bibliographie/Nachschlagewerke\S) |
| Bloesch (1924) (Bibliographie/Nachschlagewerke\B) |
| Kaufmann (2016) (Bibliographie/Nachschlagewerke\K) |
| Bern (BE) (Orte\Sch\Schweiz (CH)\Bern (Kanton)) |
|
Behältnisse |
Anzahl: | 1 |
|
Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
|
URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://katalog.burgerbib.ch/detail.aspx?ID=359451 |
|
Social Media |
Weiterempfehlen | |
|