Identifikation sachlich |
Signatur: | Cod. 477 (A) |
Titel: | Walahfridus Strabo: Vita sancti Galli, lat. |
Darin: | Walahfridus Strabo: Vita sancti Galli, lat. |
Blattzählung: | Moderne Foliierung: 1-95 |
Format: | 21,5 x 16,5 cm, Ränder unregelmässig |
Sprache: | Latein |
|
Buchblock |
Entstehungszeitraum: | ca. 10. Jh. - ca. 11. Jh. |
Entstehungsort: | Frankreich: Verdun?, Lothringen? (Homburger) |
Material / Beschreibstoffe: | Pergament |
Material / Beschreibstoff Anm.: | Sprödes Pergament, aber kaum Defekte. |
Lagen: | (IV-1){7}[letztes Blatt weggeschnitten, da leer] + 11 IV{95}; keine Lagensignaturen. |
Seiteneinrichtung: | Einspaltig, Schriftspiegel 15,5 x 11,5 cm, 19 Zeilen; Blindlinierung, Punktierung am äusseren Rand. |
Schrift / Schreiber: | Karolingische Minuskel. Etwas unsichere, an sanktgallische sich anlehnende Schrift mit fetten Grundstrichen; die Titelseiten f. 8r-v mit grossen zinnoberroten Maiuskeln in Unzialis; Überschriften (Incipits) in grober Capitalis rustica und nach altertümlicher Gewohnheit auf grünem oder schmutziggelbem Horizontalstreifen; auffallend sind die Unzialen mit verdoppeltem Grundstrich am Beginn von Absätzen. Mehrere Schreiber. |
Ausstattung / Buchschmuck: | Der Initialschmuck des Kodex zeigt neben manchen andersartigen Elementen vor allem Einflüsse der Schule von St. Gallen, die durch die Vorlage des Textes übermittelt sein mögen; er lässt sich in zwei Gruppen unterteilen. 1) Drei reiche Zierinitialen in Deckfarben (nach Homburger). f. 1v N (41 x 42 mm), unbeholfen und roh ausgeführt: In jedem der drei Balken ist ein anderes Ornament ausgespart: Geflecht, Reihe von S oder 8, Sanktgallisches Treppen-Mäandermuster. Die Enden und die purpur getönten Innenfelder sind mit locker verschlungenem, grünem, rot eingefasstem Band bzw. Rankenwerk geschmückt, die Stiele des letzteren werden von seitlich gelappten oder gezahnten, ausgesparten Ranken begleitet. f. 8r J (195 mm): An beiden Enden und in der Mitte locker geknotete Ranken, die blattartige Sprösslinge und staubfädenartige Gebilde aussenden; das vertikale Innenfeld ist mit aneinandergereihten dreiblättrigen Blüten gefüllt. Dem sanktgallischen Charakter dieser Motive widerspricht die Färbung (Violett, Tiefblau, Kobaltblau, Moosgrün). f. 8v C (65 x 108 mm): Auf rechteckig gerahmten Purpurgrund sind ein dessen Hälfte ausfüllendes, aus goldenem Rankengeflecht gebildetes C und zwei viel kleinere Unzialbuchstaben U und M gesetzt, an deren roten Körper sich je eine weisse (=ausgesparte) und eine blaue, in einem Blattbüschel endende Ranke anlehnen; das zweite, blaue Innenfeld des M füllt auffallenderweise ein Baum mit pilzartiger Krone. Die Farben des C, Mennig, Tiefblau und Graugrün sind charakteristisch für die deutsche ottonische Buchmalerei. 2) Aus der Reihe der roten, meist 2-zeiligen, die einzelnen Kapitel einleitenden Unzialen, die durch eine ausgesparte, an die Innenseite des Buchstabenkörpers angelehnte Ranke bereichert und meist mit grüner Farbe gefüllt sind, seien hervorgehoben: f. 5r O: Geflecht aus ausgesparten Rankenstielen im violetten Innenfeld. f. 14v I: Die den Buchstabenkörper einrahmenden, roten Senkrechten bilden oben ein Geflecht in der Art karolingisch-französischer Ornamentik, während sie sich unten zu einer Ranke vereinigen, die im Charakter sanktgallischer Initialkunst unsymmetrisch und locker verknotet ist. f. 42r Unziales T: Der rote Grundstrich wird von einer Reihe roter Punkte begleitet, Füllung grün. f. 58r P (ähnlich f. 14v): Ausgesparte Bänder umgrenzen den rot gefüllten Buchstabenkörper, vereinigt bilden sie unten einen Knoten und enden in einer Halbpalmette; in der grünen Füllung des P-Bogens ist ein dreiteiliges, gezähntes Blatt ausgespart. f. 60r I: im Charakter der vorher beschriebenen Initiale. f. 61r T: Unziale Form, der längs gespaltene Horizontalbalken wird durchflochten von der die Rundung des Buchstabens bildenden Ranke. f. 68v Q: Anstelle farbiger Tönung des Innenfeldes ist in dessen Zentrum ein dunkelgrünes vierteiliges Kleeblatt gesetzt. f. 82r I: Form eines mit der Feder in Blau und Rot gezeichneten Fisches, der einen grünen Zweig im Maul hält. f. 87v P: ähnlich f. 58r, in Rot und Grün. f. 87v T: Ein von vorn gesehener, bärtiger Mann in kurzem Rock, der federnd auf einer grünen, von roten Gräsern bewachsenen Bodenlinie steht, stützt die Rechte in die Hüfte und hält mit der Linken den geschulterten T-Balken. Die auffallend sichere, skizzenhafte Zeichnung erinnert an gleichzeitige Illustrationen englischer Manuskripte. |
|
Angaben zur Benutzung |
Rechtehinweis: | Gemeinfrei, siehe hier |
Zusätzliche Nutzungsbedingungen: | Wenn Sie Darstellungen lebender Personen nutzen wollen, sind Sie selber dafür verantwortlich, vor der Nutzung die Zustimmung der abgebildeten Personen einzuholen. Im Übrigen gilt die Benutzungsordnung. |
Hinweis Reproduktionen: | Angebote und Preise für Reproduktionen |
|
|
|
Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
|
URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://katalog.burgerbib.ch/detail.aspx?ID=462098 |
|
Social Media |
Weiterempfehlen | |
|