Cod. 9 (A) Hrabanus Maurus: Liber de laudibus sanctae crucis, lat., 1000 (ca.)-1015 (ca.) (Codex Produktionseinheit)

Archive plan context


Identifikation sachlich

Ref. code:Cod. 9 (A)
Title:Hrabanus Maurus: Liber de laudibus sanctae crucis, lat.
Contains also:Hrabanus Maurus: Liber de laudibus sanctae crucis, lat.
Blattzählung:Moderne Foliierung: 1–24
Format:42 x 34,5 cm
Language:Latein

Buchblock

Creation date(s):ca. 1000 - ca. 1015
Creation date(s), scattered dates:Anfang 11. Jh. (Homburger); 10. Jh. (Hagen), was in der Lit. vielfach übernommen wurde
Entstehungsort:Mittel- oder Südfrankreich
Material / Beschreibstoffe:Pergament
Material / Beschreibstoff Anm.:Pergament unterschiedlicher Dicke mit Verwerfungen und Falten. Fehlstellen auf f. 18 und 24.
Lagen:(V-1) {9} + IV 17 + (IV-1) {24}. Von der ursprünglichen ersten Quaternio ist nur das dritte Blatt erhalten (f. 1), das heute zusammen mit der zweiten Quaternio (f. 2–9) die erste Lage bildet. In der letzten Lage fehlt das achte Blatt. Keine Lagensignaturen.
Zwei Titelnotizen geben Hinweise auf eine andere Abfolge der Blätter im 17. bis 20. Jh.: f. 18r oben 'Variae figurae in Crucem'; vgl. dazu den Katalogeintrag von HORTIN. f. 19r oben 'Carmina in laudem Christi et crucis eius, quibus singulari artificio figura crucis intertexta, singulis subiicitur explicatio mysteriorum, etc.; vgl. den Katalogeintrag von WILD. In der rechten oberen Ecke von f. 18r Signatur Ms 9 sowie unten schwarzer Rundstempel Bibliotheca Bernensis (42mm).
Die Blätter wurden vermutlich erst Ende 19./ Anfang 20. Jh. in die richtige Reihenfolge gebracht; vgl. den Katalogeintrag von HAGEN sowie die handschriftlichen Bemerkungen auf verschiedenen Blättern und die radierte ältere Foliierung (15, 16–22, 24, 7–14, 23, 1–6).
Seiteneinrichtung:Einspaltig, Schriftspiegel 34 x 25,5 cm , 51 Zeilen, Blindliniierung senkrecht und waagrecht, Abstand 7 mm.
Schrift / Schreiber:Im Textteil regelmässige, kräftige karolingische Minuskel mit quadratischen Proportionen; für die Übertragung des in die Figuren eingeschriebenen Textes wird eine rote Rustica verwendet. In den Figurengedichten Unzialschrift, während die Mehrzahl der übrigen Textzeugen eine Rustica verwendet.
Ausstattung / Buchschmuck:Die Figurengedichte sind – mit wenigen Ausnahmen – quadratisch (27,5–32 cm) und umfassen zwischen 35 und 41 Buchstaben bzw. Zeilen. Die einzelnen Figuren der Gedichte sind mit Scharlachrot, Rosa, Orange, Graugrün, Türkis, einem hellen und dunklen Blau, Zitronengelb, Rostbraun sowie Dunkelbraun flächig koloriert. Je nach Farbton der Figuren weist der eingeschriebene Text eine gegenteilige Tönung auf: bei dunklem Hintergrund werden helle Buchstabenfarben verwendet, und umgekehrt. Hervorzuheben ist die feine Ornamentik, mit der die Rahmenbordüren der Bildergedichte gefüllt sind. Insgesamt sind von den 28 Figuren des Kreuzes, die regelmässig auf den Rückseiten einander folgten, 23 erhalten (2v–24v, nach REUDENBACH 1986, S. 28):
2v (Bild VI): Vier Kardinaltugenden: Malteserkreuz aus vier Dreiecken
3v (Bild VII): Vier Elemente, Jahreszeiten und Himmelsrichtungen: Vier Kreise
4v (Bild VIII): Zwölf Monate, Sternzeichen und Winde: Griechisches Kreuz mit jeweils gegabelten, also zwölf Enden
5v (Bild IX): 365 Tage des Jahres: 365 Buchstaben, aufgeteilt auf vier Sechsecke und Mittelquadrat
6v (Bild X): Zahl 70: Fünf kreuzförmig angeordnete Gruppen von je vierzehn Buchstaben
7v (Bild XI): Fünf Bücher des Pentateuch: Fünf Quadrate
8v (Bild XII): Der Name Adam: Vier griechische Grossbuchstaben ADAM
9v (Bild XIII): 276 Tage der Inkarnation Christi: Vier Kreuze mit je 69 Buchstaben
10v (Bild XIV): Die 5231 Jahre vom Beginn der Welt bis zur Passion Christi: Gematrisch verstandene griechische Grossbuchstaben (G = 3; Z = 7; T = 300; [chilia] = 1000)
11v (Bild XV): Vier Evangelisten und das Gotteslamm: Adler (Johannes), Löwe (Markus), Mensch (Matthäus) und Stier (Lukas) mit dem Lamm in der Mitte
12v (Bild XVI): Sieben Gaben des Heiligen Geistes: Kreuz, dessen Balken jeweils aus sieben Blüten gebildet sind
13v (Bild XVII): Acht Seligpreisungen: Acht Achtecke
14v (Bild XVIII): Zahl 40: Vier Dreiecke mit jeweils zehn umrahmten Einzelbuchstaben
15v (Bild XIX): Zahl 50: Fünf X (römische Zahl für 10)
16v (Bild XX): Zahl 120: Vier L (Lambda, griechisches Zahlzeichen für 30)
17v (Bild XXI): Zahl 72: 72 umrahmte Einzelbuchstaben
18v (Bild XXII): Christusmonogramm: XP, gebildet aus griechischen Grossbuchstaben, welche den Satz O SOTHR, IHSUS, ALHQIA (Jesus, der Retter ist die Wahrheit) bilden
19v (Bild XXIII): Zahl 24: Kreuz mit Dreiecken aus sechs umrahmten Einzelbuchstaben an jedem Ende
20v (Bild XXIV): Zahl 144: Vier Fünfecke mit je 36 Buchstaben
21v (Bild XXV): Alleluia – Amen: Kreuzförmig angeordnete Buchstaben ALLELVIA, in der Mitte Kreuz mit eingeschriebenem AMEN
22v (Bild XXVI): Aussagen der Propheten zur Passion Christi: Kreuz
23v (Bild XXVII): Aussagen der Apostel zur Passion Christi: Kreuz
24v (Bild XXVIIII): Anbetung des Kreuzes durch den Autor: Darstellung Hrabans unter dem Kreuz
Der Stil des Johannes-Engels und der Haarbüschel auf dem Kopf des Lammes (11v) sowie des knienden Mönchs (Hrabanus, 24v), dessen linear behandeltes Gewand nur noch aus einem Stück besteht, ähnelt laut Homburger den Illustrationen der Bibel aus St. Martial, Limoges (Paris, BN ms. lat. 5), des Pontifikale aus Nevers (Paris, BN ms. lat. 17333) und der Apokalypse von Saint Sever (Paris, BN ms. lat. 8878).
Bilder / Malerei / Maler:Der grössere Teil der Texte auf den Rectoseiten wird mit grossen Initialen eigeleitet, die mit ausgespartem, gezahntem Blattwerk verziert sind. Der rotgezeichnete Körper der Zierbuchstaben ist durch ausgesparte Leisten (Bänder) begrenzt, die teilweise oben in Geflecht enden (2r); die Innenfelder sind mit Blau, Zitronengelb, Scharlachrot und Graugrün koloriert. Verzierte Initialen finden sich auf:
1r: >O< Christe; 1v: >HIQRDSQQHIQHDHEIIUnverziert und in einfachem Rot gehalten sind: 6r: >EHic<; 13r: >SOQCN
Spätere Zusätze:Verschiedene Bemerkungen zur Abfolge der Blätter (s. oben Lagen).

Weitere Angaben

Bibliographie:Ernst (1991); S. 311
Müller (1973); S. 35-39
Perrin (2009)
Reudenbach (1986)
Sibertin (1955)

Persistent Identifiers (PIDs)

ARK:https://ark.burgerbib.ch/ark:36599/5ggt4chjqmt
 

Descriptors

Entries:  Müller (1973) (Bibliographie/Nachschlagewerke\M)
  Ernst (1991) (Bibliographie/Nachschlagewerke\E)
  Reudenbach (1986) (Bibliographie/Nachschlagewerke\R)
  Perrin (2009) (Bibliographie/Nachschlagewerke\P)
  Sibertin (1955) (Bibliographie/Nachschlagewerke\S)
 

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Number:1
 

Usage

Permission required:Burgerbibliothek Bereichsleitung
Physical Usability:Sonderfall (Codices)
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