Cod. 582 (A) Adamanus Hyensis: De locis sanctis; Evangelium Nicodemi; Antoninus Placentinus: Itinerarium, lat., 0885 (ca.)-0950 (ca.) (Codex Produktionseinheit)

Archivplan-Kontext


Identifikation sachlich

Signatur:Cod. 582 (A)
Titel:Adamanus Hyensis: De locis sanctis; Evangelium Nicodemi; Antoninus Placentinus: Itinerarium, lat.
Darin:Adamanus Hyensis: De locis sanctis; Evangelium Nicodemi; Antoninus Placentinus: Itinerarium, lat.
Blattzählung:Moderne Foliierung: I, 1-96.
Format:20 x 13,5 cm, unregelmässig beschnitten.
Sprache:Latein

Buchblock

Entstehungszeitraum:ca. 0885 - ca. 0950
Entstehungszeitraum, Streudaten:Feindatierung: 1. Hälfte 10. Jh. (Bischoff); letztes Drittel 9. Jh. (Homburger); Ende 9. Jh. (Izydorczyk). Komplizierter Herstellungsvorgang, an den kodikologischen Unregelmässigkeiten erkennbar; Abschrift der Hs. Zürich ZB Ms. Rh. 73 (älteste Hs. des Adamnan-/Arculf-Textes, geschrieben vor 842, Geschenk von Bruder Walahfried an den Reichenauer Mönch Reginbert (+846), mit Titeln und Eingangsversen von seiner Hand).
Entstehungsort:CH: St. Gallen (Ursprung und Bibliotheksheimat bis um 1600)
Material / Beschreibstoffe:Pergament
Material / Beschreibstoff Anm.:Pergament gut bearbeitet; fehlerhafte, verschieden starke Blätter mit zahlreichen Löchern.
Lagen:Lagen sehr unregelmässig, verwirrend und verworren, etwa: IV{7}[inkl. f. I] + 2 IV{23} + (III+3){32}[fast alles Einzelblätter, wohl aus 2 Lagen zusammengesetzt; zwischen f. 25/26 fehlt Text im Umfang von ca. 4 Blättern (5 Fälze sichtbar)]+ IV{40}[f. 34, 39: Einzelblätter] + (IV+1){49}[f. 43, 44, 47: Einzelblätter] + V{59}[f. 52, 53, 56, 57: Einzelblätter] + IV{67}[f. 63, 64: Einzelblätter] + (III+4){77}[fast alles Einzelblätter, wohl aus 2 Lagen zusammengesetzt; zwischen f. 77/78 fehlt 1 Blatt] + III{83}+ (VI+1){96}[f. 86, 93, 96: Einzelblätter, nach f. 96 fehlt 1 Blatt]; keine Lagensignaturen.
Seiteneinrichtung:Einspaltig, Schriftspiegel 16 x 9 cm (Lage 9: 17 x 11 cm, bis an den Rand beschrieben), 19, selten 18 Zeilen; Blindlinierung, Punktierung am Aussenrand (ca. Mitte zwischen Schriftspiegel und Blattrand; Einstichlöcher nur auf den äussersten Doppelblättern jeder Lage).
Schrift / Schreiber:Karolingische Minuskel aus St. Gallen (vgl. das angehängte i, das in Sankt Galler Schriften dieser Zeit geläufig ist); im 1 Teil des Kodex häufig offenes und halbunziales a neben der unzialen Form, Ligaturen ct, et und ex; Schreiber: viele, schwer zu unterscheidende Hände.
Ausstattung / Buchschmuck:Zu Beginn (f. 1r, 2v) Titel und Zählung in hellroter Rustica, mennigrote Kapitalbuchstaben; f. 46r Titel und Explicit, ebenso weitere einzelne Initialen in Tinte; ab f. 24r Titel (Vorschrift am Fuss der Seite), ab f. 31v Initialen und Titel nicht mehr ausgeführt.
Bilder / Malerei / Maler:4 Illustrationen zum Arculfus-Adamnan: Grundrisse zu heiligen Stätten, mit Rot gezeichnet, mit Tinte beschriftet (nach Homburger):
1) f. 8r: Rundbau der Grabeskirche mit dem Grab Christi, der Golgathakirche, der Marienkirche und der Basilica, die Konstantin errichtet hat an der Stelle, an der das Kreuz Christi gefunden worden war. Angezeichnet sind ferner vier Altäre der Rotunde, der hölzerne Tisch, der den Platz des Altars bezeichnet, an dem Abraham den Isaak zu opfern im Begriff war, die Stelle, wo tags und nachts Lampen brennen und die Exedra mit dem Kelch des Herrn. Die
Zeichnung gibt den Zustand der Bauten wieder, bevor diese am 6. Mai 614 von den Persern zerstört wurden.
2) f. 17r: Basilica auf dem Berg Sion; angegeben sind der Ort des Abendmahles, der Geisselung Christi, des Todes Mariae und die Stätte, wo der Heilige Geist auf die Apostel herniederkam.
3) f. 21r: Rundbau der Himmelfahrtskirche auf dem Ölberg, mit Einzeichnung des Altars, der acht Lampen und der 'Rota aerea', einer grossen ehernen waagrechten Scheibe, deren Höhe "dem Mass eines Menschen bis zum Nacken entspricht". In ihrer Mitte ist eine ziemlich grosse Öffnung, durch
die, wenn sie von oben geöffnet wird, die Fusspuren Christi als Eindrücke im Sand klar und deutlich zu erkennen sind (Altar und Lampen sind im Bernensis nicht beschriftet).
4) 29r: Kreuzförmige Kirche 'ecclesia' und Jakobsbrunnen 'fons Jacobi' bei Samaria, wo die Samaritanin dem Herrn Wasser schöpfte.
In der sorgfältigen, sauberen Linienführung sowie in Einzelheiten (die vermauerten Eingänge zur Marienkirche, f.8r) stimmen die Zeichnungen des Bernensis mit denen der Reichenauer Hss. (Zürich, Rheinau Ms. 73; Karlsruhe, Aug. 129) überein. Der Bernensis ist der Schrift nach jünger als der Rhenaugiensis, der vor 842 entstanden sein muss, und zeichnet weniger präzis und klar (vgl. den Zugang zu dem innersten Kreis der Rotunde). Die Beischriften sind in gleicher Weise auf den Grundrissen verteilt und stimmen bis auf Kleinigkeiten überein.
Spätere Zusätze:Notizen von Goldast und Schobinger (laut Chr. v. Steiger), ev. auch die arabische Kapitelzählung und gelegentlichen Rötelspuren (f. 11r, 13r, 14r, 21r, 36v) in Teil 1.

Weitere Angaben

Bibliographie:Bischoff (1998); S. 130 (nach Nr. 604)

Persistent Identifiers (PIDs)

ARK:https://ark.burgerbib.ch/ark:36599/3wb5fj5mt56
 

Deskriptoren

Einträge:  Bischoff (1998) (Bibliographie/Nachschlagewerke\B)
 

Behältnisse

Anzahl:1
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://katalog.burgerbib.ch/detail.aspx?ID=131232
 

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