Cod. 803 (A) Rotulus von Mülinen: Rezepte, Beschwörungen, Segen, ‚De taxone liber’; alphabetisches Pflanzenglossar, lat., dt., 1075 (ca.)-1125 (ca.) (Codex Produktionseinheit)

Archive plan context


Identifikation sachlich

Ref. code:Cod. 803 (A)
Title:Rotulus von Mülinen: Rezepte, Beschwörungen, Segen, ‚De taxone liber’; alphabetisches Pflanzenglossar, lat., dt.
Contains also:Rotulus von Mülinen: Rezepte, Beschwörungen, Segen, ‚De taxone liber’; alphabetisches Pflanzenglossar, lat., dt.
Blattzählung:Keine Blattzählung vorhanden; es wird deshalb im Folgenden die seit Steinmeyer/Sievers gebräuchliche Zeilenzählung verwendet. Rectoseite (= Innenseite): Zeilen 1–619, Versoseite (= Aussenseite): Zeilen 620–1312, wobei die zwei Spalten des Pflanzenglossars (ab Zeile 1017) mit a und b bezeichnet werden.
Format:597 x 13-13,5 cm
Language:Latein
Deutsch

Buchblock

Creation date(s):ca. 1075 - ca. 1125
Creation date(s), scattered dates:Ende 11./ Anfang 12. Jh., möglicherweise über einen längeren Zeitraum angefertigt
Entstehungsort:Elsass: wahrscheinlich Kloster Murbach
Material / Beschreibstoffe:Pergament
Material / Beschreibstoff Anm.:Weiches, samtiges Pergament, auf Blatt 9 ein 1 cm grosses Loch.
Lagen:Die Rolle ist aus 15 Pergamentblättern zusammengesetzt, die jeweils überlappend auf einer Breite von 1–1,5 cm verklebt und an beiden Rändern mit einem ca. 1,5 mm breiten Pergamentstreifen verknotet sind. Die Blätter 2–5, 9 und 11–14 sind, auf der Rectoseite betrachtet, oben auf das vorhergehende Blatt aufgesetzt, die übrigen, Blatt 6–8, 10 und 15, unten angeklebt. Ungefähre Länge der einzelnen Pergamentblätter, von oben nach unten, inkl. Überklebungen: 1) 22 cm; 2) 83 cm; 3) 45 cm; 4) 54 cm; 5) 56,5 cm; 6) 73 cm; 7) 32,5 cm; 8) 32,5 cm; 9) 54 cm; 10) 67 cm; 11) 38,5 cm; 12) 21,5 cm; 13) 34 cm; 14) 17,5 cm; 15) 6 cm. Gesamtsumme der Blätter 637 cm, davon 40 cm Überklebungen = Nettolänge 597 cm. [Steinmeyer nennt irrig 631 cm Länge (er vergisst die Überlappungen zu subtrahieren); v. Mülinen notiert eine Länge von 12 Ellen].
An den Enden 2 Holzstäbchen, das innere (20 cm lang, 9 mm breit, 3 mm dick) lose eingelegt, das äussere (15 cm lang, 3 mm dick) in doppeltes Endstück eingenäht; daran ist eine moderne weisse Schnur befestigt.
Seiteneinrichtung:Auf beiden Seiten beschrieben (auf der Rückseite nicht kopfständig), ein- und zweispaltig (Pflanzenglossar), Schriftspiegel 13 (6,5–7) cm breit, bis an den Rand reichend, nicht liniert. Auf der Rectoseite bleiben oben ca. 36 cm sowie unten ca. 12 cm, auf der Versoseite oben ca. 25 cm sowie unten ca. 55 cm (linke Spalte) bzw. 78 cm (rechte Spalte) leer.
Schrift / Schreiber:Späte karolingische Minuskel von insgesamt 9 Schreiberhänden: 1) Z. 1–176; 2) Z. 178f.; 3) Z. 180–379; 4) Z. 380–407; 5) Z. 407–619; 6) Z. 620–805; 7) Z. 806–872; 8) Z. 873–939; 9) Z. 940–1314. Die Schreiberwechsel fallen auf der Innenseite im Übergang von Schreiber 3 zu Schreiber 4 mit Streifenwechsel zusammen. Auf der Aussenseite fällt Schreiberwechsel immer mit Streifenwechsel in eins. Mehrere Glossenhände, die meist Einzelwörter (überwiegend Pflanzennamen) interlinear ins Althochdeutsche übersetzen. Magische Zeichen (Z. 380, 496–497, 558–568, 579–580).
Ausstattung / Buchschmuck:Rubriziert mit hellem Zinnober: rote Titel und Initialen, die Buchstaben im Pflanzenglossar vergrössert und teilweise mit Perlen verziert. Rubrizierungen in der ganzen Rolle von einer Hand.
Spätere Zusätze:Auf der Versoseite oben Inhalts- und Schenkungsvermerk (zwischen 1614 und 1636, s. oben Provenienz): 'Experimenta medica contra varios morbos cum plantarum indice alphabetico latino germanico sub fine. Manuscripta omnia membrana 12 fere ulnas longa. M. Conrado Pfistero professori acad. Bas. donata à Joh. Casparo Gruenenwald I. V. licent. Ex quodam monasterio Alsatiae.'
Darunter Federproben (16. Jh. ?): Spruch, quer, 'Da panem, domine, in diebus nos[tris]' (oder Zeichen für et ?) sowie, kopfstehend, einige Buchstaben des Alphabets.

Weitere Angaben

Person:Murbach (F), Benediktinerkloster
Bibliographie:Beccaria (1956); S. 358–359 (Nr. 124)
Bergmann/Stricker (2005); Bd. 1, S. 265–266 (Nr. 67)
Di Clemente (2009); S. 53–55
Handschriftencensus Bern (Internet); http://www.handschriftencensus.de/6899
Hellgardt (1985); S. 57 (Nr. 48)
Krotz (2015); Handschriftencensus
Kössinger (2014); S.155–157
Pinto (1973); S. 12–21
Steiger (1969); S. 28–29
Steinmeyer/Sievers (1879-1922); Bd. 4 (1898), S. 385–386
 

Descriptors

Entries:  Di Clemente (2009) (Bibliographie/Nachschlagewerke\D)
  Kössinger (2014) (Bibliographie/Nachschlagewerke\K)
  Hellgardt (1985) (Bibliographie/Nachschlagewerke\H)
  Murbach (F), Benediktinerkloster (Personen\Juristische Personen\M)
  Steiger (1969) (Bibliographie/Nachschlagewerke\St)
  Steinmeyer/Sievers (1879-1922) (Bibliographie/Nachschlagewerke\St)
  Krotz (2015) (Bibliographie/Nachschlagewerke\K)
  Pinto (1973) (Bibliographie/Nachschlagewerke\P)
  Bergmann/Stricker (2005) (Bibliographie/Nachschlagewerke\B)
  Beccaria (1956) (Bibliographie/Nachschlagewerke\B)
  Handschriftencensus Bern (Internet) (Bibliographie/Nachschlagewerke\H)
 

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